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„Holt der Schrecken der Vergangenheit Kanada ein?”

1982 erkannte das Verfassungsgericht Kanadas drei Hauptgruppen von Ureinwohnern an. Die First Nations, die Indianer, die Inuit, Eskimos und Métis, die sich in Nordamerika, insbesondere in Kanada, aus den europäischen Einwanderern entwickelt haben.
Der aktuelle Skandal, der in seiner ganzen Brisanz von indigenen und nicht-indigenen Autoren in ihren literarischen Zeugnissen aufgedeckt wird, besteht darin, dass seit 1874 indigene Kinder oder Kinder aus so genannten „Mischehen” bis in die 1990er Jahre hinein in Heimen zur Anpassung gezwungen wurden. Um die Assimilierung an die weiße Mehrheit zu erreichen. Die Mittel und Wege waren keineswegs zimperlich, viele Absolventen der Heime wurden anschließend zum Alkohol- und Drogenmissbrauch „geführt”, aus Gründen der „sozialverträglichen” psychischen und physischen Gewalt.
Arbeitslosigkeit entstand oft durch erzwungene „Identitätsbrüche” und durch die Vorurteile der sogenannten privilegierten Kreise.
Die Aufarbeitung der Geschichte in Kanada bringt traurige Erkenntnisse ans Licht, zahlreiche namenlose Grabstätten wurden auf dem Gelände eines kanadischen Internats gefunden. „Es bricht mir das Herz”, sagte Regierungschef Justin Trudeau, „wir haben keine Chance, die Kinder wiederzubeleben, aber die Wahrheit kommt immer ans Licht. Wir wollen Diskriminierung und Rassismus erfolgreich zurückweisen. Mindestens 4000 Kinder sind damals nicht zufällig gestorben. Vom 17. Jahrhundert bis in die 1990er Jahre wurden die als ‚Residential Schools‛ bekannten Einrichtungen von der Regierung mitverwaltet und mitfinanziert. In den 1980er Jahren übernahm ein Eingeborenenstamm, die Cowewesses”, die Leitung der Zwangseinrichtungen, die zuvor von der katholischen Kirche und Pädagogen unterschiedlicher Qualität betrieben wurden.
Mit modernen Radargeräten wurden die Grabstätten nach den Überresten von Kinderskeletten abgesucht. Diese Beweise sind neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verdanken, und die Beweise sind unbestreitbar.
Indigene Kinder sind wichtig für die Bewahrung spiritueller Werte, für die Weitergabe der Traditionen indigener Völker an künftige Generationen und für die angemessene Durchsetzung der Gesetze von Leben und Tod der Natur mit Hilfe indigener Gruppen. Sie sind die Erben ihrer Lebensweisen, ihrer Sprachen, ihrer jahrhundertealten Völker. Ihre Umwelt und Ökosysteme, ihre Beziehungen zu anderen. Ein Teil des großen Ganzen. Vom Regenwald des Amazonas bis zur sibirischen Tundra sind indigene Kinder eine Voraussetzung dafür, die Zukunft zu erleben: Kinder, Enkelkinder und Urenkel. Auch wichtige menschliche Weisheit und das Wissen um kosmische Zusammenhänge sollen im 3. Jahrtausend nicht brachliegen. Sie sind Antworten auf viele Fragen indigener und nicht-indigener Menschen. Wie viele indigene Menschen es statistisch gesehen gibt, ist zunächst genau zu ermitteln. Weltweit sind es 370 Millionen, mit 5000 verschiedenen Kulturen in mehr als 90 Ländern dieses wunderbaren Planeten.
Viele von ihnen leben auch in Peru oder Brasilien, entweder erleben die unterschiedlichsten Gruppierungen diese Erde mit ihren Eigenheiten und Besonderheiten, oder aus wissenschaftlicher Sicht wird die Menschheit nie wieder lebensfähig sein, weil die Artenvielfalt untergehen wird.
Mary Simon ist die erste indigene Generalgouverneurin, ihre Wahl war ein wichtiger Schritt in die Zukunft, menschenfreundlich, ein Signal der jungen Kanadier.
„Die toten Kinder von Kamloops”: Die Anwältin und Schriftstellerin Michelle Good, selbst Cree-Kanadierin, spricht von langfristigen, verheerenden Auswirkungen von Zwangsmaßnahmen, die von Regierungen in „Qualität und Ordnung” der Gesamtheit eines jeden Volkes aufgezwungen werden, am liebsten natürlich beschreibt sie die kanadischen Realitäten.
Kanada ist ihre Heimat. Es werden Tendenzen der Spaltung sichtbar, die in Europa bereits bedrohliche Auswüchse annehmen, sollten nicht diplomatische Gegenmaßnahmen von Kunst, Wissenschaft, Politik und Religionen; der Arbeiterklasse undden Intellektuellen ergriffen werden.
Das Buch „Fünf kleine Indianer” spiegelt dieses gefährliche Thema wider, und spricht aus Michelle Good's Lebenserfahrungspotential, wie aus zahlreichen positiven Begegnungen: wir kennen lebensfeindliche Zwangsmaßnahmen, in vielen Staaten grausame und ekelerregende Methoden, sie sind nicht neu, dennoch sollte man mit Optimismus, Herz und mit klarem Verstand und mit eigener aktiver Teilnahme in die Zukunft schauen...
Das menschliche Auge, so Dr. Viktor Frankl, sieht bekanntlich mehr, wenn es sich nach außen wendet, als wenn es sich nach innen wenden muss.
Neue Fenster werden uns bereichern und kaum daran hindern, „frische Luft” zum Wohle des Menschseins zuzulassen, gerade aufrichtige Sorge für Minderheiten und Randgruppen; für Kinder und Jugendliche, zeigt das wahre Gesicht der Regierung, ist wie ein Messgerät, zeigt, wie das Bewusstsein wirklich ist.
Es ist immer möglich, Lösungen zu finden, wenn man es wirklich will. Bequemlichkeit und Ängste sind oft Hindernisse.... Die Fähigkeit, mit Andersdenkenden zu kommunizieren, ist leider verloren gegangen. Aber der Mensch ist lernfähig.

 

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