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Nigeria 100 ° Celsius

Der Journalismus des 21. Jahrhunderts ist durch ein negatives Phänomen gekennzeichnet, so werden Geschichten absichtlich so kreiert, um die Leserschaft in die Irre zu leiten und einseitige Ansichten zu fördern, ob dies nun politische, religiöse, wirtschaftliche oder soziale Themen sind oder News über Berühmtheiten etc. Die Einführung der sozialen Medien hat auch dazu beigetragen, dass die Information mit Gewalt durch unsere Kehlen hinabgeschickt wird, ohne dass man die tatsächlichen Fakten mittels verlässlicher Quellen überprüft. Aufgrund dieser Propaganda müssen viele Individuen, juristische Einheiten und die Medien, die sich angegriffen gefühlt hatten, vor diversen Gerichten die Fakten vorlegen und diese von der Fiktion unterscheiden, davon, was wir als Fake News kennen.

Vor geraumer Zeit, genau vor 11 Jahren, habe ich einen Artikel mit dem Titel „Before You Divide Nigeria“ verfasst. Ich habe erläutert, was staatliche Akteure und Beobachter berücksichtigen müssen, um Nigeria vor dem Ertrinken zu retten. Ich riet den NigerianerInnen, sie sollen nach jungen und glaubwürdigen Politikern Ausschau halten, die Nigeria aus dem Tunnel und dem Morast herausführen können wie Prof. Patrick Utomy ... Der Artikel stieß in meinem Umfeld auf taube Ohren und wurde als Fake News und pure Rhetorik abgetan. Heute ist Nigeria in Aufruhr. Das ist keine Übertreibung. Wenn man einfach die Tageszeitungen oder die sozialen Medien anschaut, dann merkt man, dass die Katastrophen, über die man täglich liest oder davon hört, keine Fake News sind. Nigerianer werden in grosser Anzahl in verschiedenen Regionen ihres eigenen Landes geschlachtet, entführt, vergewaltigt, verscheucht. In der Tat erleben wir die schlimmste Behandlung, die Menschen in ihrem eigenen Land durchmachen müssen. Dennoch, die Regierung existiert. Sie hat Millionen von Dollar in die Sicherheit investiert, wie man die Menschen glauben ließ. Aber wie das Geld verwendet wird, bleibt die Frage und wer bei dem Geschäft mit der Unsicherheit hilft und wer nachhilft.

Die kontinuierliche Verlegung von Rinderherden von einem Ort zum anderen resultiert oft in Zusammenstößen zwischen Rinderzüchtern und Einheimischen, was auch eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellt.

Die Boko Haram im Norden des Landes und andere Banditen töten, vergewaltigen, entführen und schassen ganze Dörfer und Städte. Bis jetzt hat die nigerianische Regierung Millionen von Dollar gezahlt, als Lösegeld an Verhandler, damit die Menschen in Gefangenschaft der Boko Haram oder anderer Banditen im Norden des Landes freigelassen werden. Es konnte bewiesen werden, dass die meisten Banditen (oder Terroristen) aus der Sahel-Region in Afrika kommen, und auch Bürger aus dem Norden Nigerias haben die Aktivitäten der Boko Haram, die Islamisierung Nigerias durch Krieg und Gewalt und Besetzung vorangetrieben. Im Westen des Landes hat der Zusammenstoß von Rinderzüchtern und Bauern zu vielen Vertriebenen geführt, die Zuflucht in benachbarten Städten in der Republik Benin suchten. Viele haben ihr Leben verloren und viele sind noch immer abgängig. Das hat zu einem Verbot für das Weiden der Tiere im Freien geführt, welches veraltet ist und in vielen modernen Gesellschaften schon ausläuft. Die Idee der Regierung (RUGA-Rural Grazing Area) zu errichten, eine Kuh-Kolonie in einigen Teilen der südlichen Staaten, wurde wegen der benötigtem Landmassen, der Unsicherheit und des Land-Grabbings eingestellt.

Es gibt einen hohe Arbeitslosenrate im Land, und die Regierung hat sich Geld in Trillionen-Beträgen ausgeborgt, was aber nicht half, die Situation zu verbessern. Es gibt auch aussergerichtliches Morden von Bürgern durch die Polizei und das Militär. Die Unfähigkeit der Regierung, die Beamten strafrechtlich zu verfolgen, ist gepaart mit den einseitigen Sicherheitsstrukturen beim Militär und Paramilitär, die oft beschuldigt werden, sich einzumischen, wenn es um den Konflikt zwischen Rinderzüchtern und Bauern geht.

Aufgrund der hohen Unsicherheit in der Region kann die Polizei nicht ihre primären Funktionen des Schützens von Leben und Besitztum ausüben. Es gibt auch die Bewegung für Selbstbestimmung der Oduduwa Youth, denn die Regierung will nicht das System nach ihren Forderungen restrukturieren.

Im Osten des Landes sind die einheimischen Biafra (IPOB - Indigenous People of Biafra) die ersten Whistleblower. Ihr Spielraum der Selbstbestimmung wurde von der Regierung vorgeschrieben, die sie als Terroristen bezeichnete. Folglich gab es gelegentlich Zusammenstöße zwischen Ihnen und dem Militär. Sie wurden beschuldigt, die Gefängnisse aufgebrochen und Gefangene freigelassen zu haben, was sie bestritten. Dies hat jedenfalls die Regierung dazu geführt, die Sicherheitsmaßnahmen in der gesamten Region zu intensivieren. Das Weiden im Freien von Tieren ist von offizieller Seite verboten, aufgrund des Konflikts zwischen RinderzFüchtern und Bauern. All dies und viele andere hässliche Geschichten machen klar, dass das Land sich auf einen Felsen hinzu bewegt.

Der Jubel und die Lobpreisungen bei der Angelobung der gegenwärtigen Regierung im Jahr 2015, galt vor allem dem Kampf gegen die Unsicherheit und der Arbeitslosigkeit sowie der Verbesserung der Lebensqualität der Nigerianer und Nigerianerinnen. Aber was davon bis heute alles nicht realisiert wurde, hat viele sprachlos gelassen. Viele Nigerianer bezweifeln daher, dass es 2023 freie und faire Wahlen geben wird, aufgrund der vorhersehbaren Umstände: die Unfähigkeit der Regierung, die Unsicherheit in den Griff zu bekommen. Es gibt Anschuldigungen und Gegenanschuldigungen zwischen den politischen Parteien, zwischen den Regionen und ethnischen Gemeinden.

Der ehemalige Botschafter der USA in Nigeria, John Campbell, sagte, dass Präsident Mohammed Buhari einige dringende Schritte unternehmen müsste, um das Land vor dem Kollaps zu retten. Andernfalls, wenn die gegenwärtige Situation sich noch weiter verschlechtert, wäre die bevorstehende Implosion ein vollkommenes Desaster. Er verwies auch auf den langjährigen Streit im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen und sagte, dass Polizei und Militär dieses Thema behandeln müssten. Auch die Unruhen und Sezessionsbewegungen in einigen Regionen müssten behandelt werden, wenn die nigerianische Regierung die Regionalisierung der Macht in Betracht ziehen würde, wie auch eine Konstitution, die die Aspiration der Massen anspricht und von den Menschen befürwortet wird.

Wenn es in Nigeria Implosion oder Explosion geben sollte, dann werden mehr als 70 Prozent der afrikanischen Landmasse wie auch Teile Europas eine neue Welle der Immigrationskatastrophe erfahren.

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